Pfarre HEILIGENEICH

Kirche




Geschichte der Kirche und Pfarre Heiligeneich

Die ältesten Zeugen des Ortsnamens stammen aus den Jahren 1247: de Aichen = von Eich

1300
Am 25. 3. 1300 tritt ein Reicher von Aychh als Zeuge in einer Schenkungsurkunde Heinrichs von Atzenbrucke auf.

1250 – 1300:
Vermutlicher Zeitraum der Pfarrgründung durch den Bischof von Passau (im Zuge der Verdichtung des Pfarrnetzes). die Mutterpfarre Zwentendorf erhält in Eich eine Tochterpfarre zu den Hl. Philippus und Jakobus.

1327
Erste urkundliche Nennung der Pfarre in einer Schenkungsurkunde des Bischofs von Passau

1366
Nächste Erwähnung in einer Schenkungsurkunde Heinrichs von Atzenbrugg. Das ursprüngliche Gotteshaus wahrscheinliche eine einschiffige Hallenkirche im gotischen Stil, errichtet an der Stelle einer aus Holz gezimmerten Kapelle.

1401
Erste Erwähnung eines Pfarrers Steffan in der Stiftungsurkunde des Propstes Bartholomäus von Klosterneuburg über eine Messe in der neu errichteten Kapelle in Atzenbrugger Schloss.

1666
Heiligeneich verliert seine Selbständigkeit an Zwentendorf und ist nur mehr Vikariat.

1683
Die alte Kirche wurde von türkischen Horden niedergebrannt, in der Folgezeit notdürftiger Wiederaufbau.

1741
Weihe des wiederhergestellten Gotteshauses durch den Weihbischof von Passau und Regensburg Anton Joseph Graf von Lamberg.

1782
Barocker Neubau der Kirche: Vergrößerung um Seitenschiffe und Apsis, Erhöhung des Turmes durch den Kremser Baumeister Koch. Fresken und Scheinarchitekturmalerei vom Wiener k.u.k. Hof- und Kammermaler Joseph Adam Ritter von Mölk und seinen Gehilfen Josef und Michael Schmutzer. Die Kanzel ein Werk des Kooperators Alois Schmid, die Kirchenstühle schuf Tischlermeister Richard Binkel aus Heiligeneich. Das Ganze ein Lebenswerk des Pfarrvikars Iganz Wital (1746-1797). Auch das Pfarrhaus und das neue Schulhaus ließ Wital erbauen.

1792
Erhebung zur selbständigen Pfarre durch Erlass des Kaisers Leopold I. Ignaz Wital wird der erste selbständige Pfarrer von Heiligeneich

1809
Plünderung der Kirche durch die im Pfarrhof einquartierten Soldaten der Napoleonischen Armee.

1881
Auflassung des Friedhofs, der um die Kirche war.

1926
Einbau des Haupttores auf der Westseite

1932
Gesamtrenovierung der Kirche nach der stilwidrigen Innenrenovierung von 1898. Restaurator Dr. Franz Walliser unter Pfarrer KR Franz Grießler.

1944
Bombentreffer im benachbarten Pfarrhof. Schäden an der Kirche

1953
Außenrenovierung der Kirche

1958
Innenrenovierung durch Ludwig Peyscha unter Dechant und Pfarrer KR Franz Wagner

1971
Das Patronat, das zuletzt die Bundesgebäudeverwaltung war, wird aufgelöst.

1975
Neuer Pfarrhof, der alte von 1796 wurde abgerissen.

1987-1997
Gesamtrenovierung unter Pfarrer Richard Jindra. Die Fresken von Mölk erstrahlen durch Restaurator Johann Rauchegger, Haag im neuem Glanz.


Messestationen

Schloßkapelle Atzenbrugg, deren erste Erwähnung 1190 sein dürfte. Das Geschlecht der Atzenbrugger wirkte von 12. bis zum 14. Jahrhundert (darunter Erzbischof Ortolf von Atzenbrugg, ein Abt Ferdinand von Atzenbrugg in Melk, und die Schwester des Erzbischofs war Kammerfrau bei Herzogin Anna, der Gemahlin Albrechts II. von Österreich). Das Schloss kam im 14. Jahrhundert in Besitz des Stiftes Klosterneuburg. Es beherbergte zwischen 1820 und 1828 Franz Schubert. 1849 wurde es Stätte für das Bezirksgericht. Heute ist es Schubertgedenkstätte und Sitz der NÖ Volkskultur.


Kapellen

Ebersdorf
mit Kapelle zur Mutter Gottes von Lourdes

Hütteldorf
mit Glockenstuhl zur hl. Rosalia

Moosbierbaum
mit Kapelle zur allerheiligsten Dreifaltigkeit

Tautendorf
mit Kapelle zur schwarzen Mutter Gottes (Jährliche Wallfahrt der Siegersdorfer um den 29. Juni herum)

Trasdorf Annakapelle
der älteste Ort mit Erwähnung von 868 in einer Urkunde von Metten, Hochaltarbild von J.A. Mölk

Watzendorf
Nikolauskapelle (jährlich eine Messe um den 6. Dezember)

Weinzierl
Kapelle zur Aufnahme Mariens in den Himmel (Am großen Frauentag Kräuterweihe mit Dorffest)

Atzenbrugg
Schlosskapelle zur hl. Kathrina v. Alexandria, seit 1398


Die Fresken der Pfarrkirche Heiligeneich


Unser Kirchenmaler: Joseph Adam Ritter von Mölk

geboren am 17. März 1718 in Wien Innere Stadt. Die Taufe ist eingetragen in der Pfarre zu dem Schotten in Wien I.

Er wirkte in Bayern, Baden-Württemberg, Tirol, Steiermark, Niederösterreich und Wien.

Über 50 Kirchen, vor allem Servitenkirchen und Wallfahrtskirchen hat er ausgemalt.

Die Pfarre besitzt den Kontrakt mit dem Maler. Die Bezahlung dürfte damals der Pfarrvikarius Ignaz Wital aus eigener Tasche finanziert haben.

Mölk starb in Wien verarmt am 18. Februar 1794. Sein Grab ist verschollen.

Der Ortspfarrer hat über diesen Maler geforscht und ein Buch herausgegeben mit einer Nachfahrin der Mölkfamilie Fr. Elfriede Werthan.

Das Buch ist im Pfarrhof um € 15,00 zu erwerben.